Segenswünsche, Segen
Segenswünsche, Segen, Segnen – Segen sein
Gewöhnlich zum Ausklang der Zeremonie können Sie die besten Wünsche und eine weiteste Zusage mit auf die weiteren Lebenswege nehmen und geben – Segenswünsche und Segen. Sie sind Höchstformen wohlwollenden Zuspruchs und wohlwollender Wünsche, Erinnerung und Aktualisierung der einzigartigen Teilhabe jedes Menschen an einer einzigen und einzig allgemeinen, einzig attraktiven, überfließend-überflüssigen, bedingungslos wohltuenden Großen Selbstverwirklichung, in der alle einzelnen und gemeinsamen, alle wohl- und wehtuenden, mehr und weniger attraktiven Selbstverwirklichungen dieser Welt und dieses Lebens zusammengehören, aufgehoben und getragen sind (>mehr).Die Erinnerung an diese Teilhabe ist zugleich die Erinnerung daran, dass in jedem Menschen die Möglichkeit einer Erfüllung selbst „unmöglicher“, selbst unerfüllbarer, weitester und tiefster Lebenswünsche immer schon und unauflöslich mitgegeben ist.
Segenswünsche sind einzelne Weisen des Wunsches, alles, was wir tun und was uns begegnet, auch in den verhältnismäßigen, wohl- und wehtuenden Bedingungen dieser Welt und dieses Lebens als einen Segen, als segensreich erleben zu können, als einzig bedingungslos wohlwollend und wohltuend. Segenswünsche sind zwar auf einzelne Personen, Anlässe, Aspekte oder Bereiche gerichtet, sind aber zugleich möglichst weitgehend ohne eine Bedingung und unabhängig von direkten Erwartungen und konkreten Wünschen. Sie sind eine Steigerung der üblichen „Glückwünsche“, sie gelten für glückliche wie ebenso für unglückliche Zeiten, „in guten wie in schlechten Tagen“.
Segen, Segnen ist dabei der direkte, letztlich wechselseitige, sich selbst und allen andern zugetraute und zugemutete Zuspruch eines einzig bedingungslosen Wohlwollens und Wohlseins: im Wissen um die eigene, einzelne und gemeinsame Teilhabe an einer einzigen, einzig unverhältnismäßig überflüssigen, bedingungslos wohltuenden Großen Selbstverwirklichung ist es ihre augenblickliche Aktualisierung, ein Miteinander-Teilen einzig bedingungslosen Wohlwollens und Wohlseins, als Geben und Nehmen, – intimste Kommunikation in weitester Verbundenheit, nächste Berührungen einer innersten „Heiligkeit“, die jedem Menschen zu jeder Zeit in einzigartiger Weise zu eigen ist – und die wir uns selbst und jedem anderen nur zuzutrauen, zuzumuten brauchen – (und weswegen wir dann nicht nur den Papst oder den Dalai Lama, sondern uns alle gegenseitig sehr wohl als „Eure Heiligkeit“ anreden könnten, – wirkt im Gebrauch erst etwas wie ein Slapstick, ist aber auch überhaupt nichts „Schweres“ oder „Erhabenes“, – stille, leise oder laute Vorübungen können erstaunliche Wirkungen zeigen…).
Jede*r kann segnen
Segen und Segnen ist nichts speziell Religiöses oder Magisches, was einige erwachsene Menschen können oder dürfen, andere nicht. Es ist Ausdruck eines allgemeinen, „allgemein-religiösen“, menschlich erwachsenen Wissens, das auch in der deutschen Sprache zum Teil noch in der Alltagssprache lebendig ist („meinen Segen hast Du“). Es bedarf zum Segnen, zum aktuellen Miteinanderteilen einzig bedingungslosen Wohlwollens keiner besonderen Befähigung oder Erlaubnis. Sie brauchen nur Ihrem erwachsenen Wissen um die eigene, einzelne und gemeinsame Teilhabe an einem einzig überfließenden, einzig bedingungslosen Wohlwollen und Wohlsein trauen – und es „fließen lassen“, – es teilen, mitteilen, still für sich oder ausdrücklich, mit welchen für Sie stimmigen Worten oder Gesten auch immer. Bekannte Gesten sind z.B. das Ausbreiten der Arme oder eine „Handauflegung“, das flache Auflegen beider Hände auf den Kopf des anderen. Leider sind sie oft noch „speziell-religiös“ „aufgeladen“ und darin mit der Vorstellung einer besonderen Segens-Kompetenz, einer besonderen Befähigung dazu behaftet. Das Miteinanderteilen dürfte jedenfalls dann am deutlichsten zum Ausdruck kommen, wenn es in gleicher Weise im gegenseitigen Wechsel erfolgt. Segnen ist immer zugleich die eigene Öffnung für den Segen der anderen.
Segen sein
Die weitest reichende „Segenshandlung“ wäre dann aber sowieso nicht mehr das speziell betonte Geben und Nehmen eines Segens, Segnen oder Gesegnet werden, sondern: Segen sein. Da kommt dann wieder eine Bemerkung aus dem Alltag ins Spiel, in dem wir uns vermutlich umso wohler fühlen werden, je mehr wir es anderen und auch uns selber sagen können – oder es selbst gesagt bekommen, wenn auch vielleicht mit anderen Worten: „Es ist ein Segen, dass es Dich gibt!“ – Da fallen dann einzig bedingungslose Anerkennung, höchstes Lob und schönstes Wohlgefühl fast ununterscheidbar und in eins zusammen, – höchst wirksam, – mit vorher ungeahnten, aber immer schon höchst erwünschten Weiterwirkungen im eigenen und im gemeinsamen Leben.