Ach, schreiben sollte man nur mit auferweckten Wörtern. Umgang haben nur

mit den Wörtern der Höchstsaison. Den lichtvollen. – Edmond Jabès 

 

„Forum professional“ –
für Zeremonienleiter*innen an den Hoch-Zeiten des Lebens

Das „Forum professional“ ist ein offener Zusammenschluss von Zeremonienleiter*innen an den Hoch-Zeiten des Lebens zu gemeinsamer Reflexion und Weiterbildung, gegenseitiger Unterstützung und Begleitung.

Es ist Teil und Angebot einer „Gesellschaft für die Hoch-Zeiten des Lebens“, die auch weitergehend mit den Hoch-Zeiten des Lebens befasst ist. Die Teilnahme an diesem Forum ist aber unabhängig von einer weiteren Mitwirkung in der Gesellschaft.

offen

Eine Teilnahme ist unabhängig davon, ob es sich in der eigenen Tätigkeit bislang nur um eine Tätigkeit an einzelnen dieser Hoch-Zeiten handelt (z.B. nur Trauungen oder Trauerfeiern). Der Blick auf die Zusammengehörigkeit aller vier Hoch-Zeiten erweitert den Blick auf jede einzelne von ihnen. Eine Teilnahme ist auch unabhängig davon, ob es sich in der eigenen Tätigkeit in diesen Situationen um eine „freiberufliche“ oder eine „angestellte“ Verantwortlichkeit handelt, um eine Tätigkeit außerhalb oder innerhalb einer „religiösen“ oder „humanistischen“ Gemeinschaft mit bestimmteren gemeinschaftlichen Blickweisen und entsprechenden Zeremonien zu diesen besonderen Situationen im Leben einzelner erwachsener Menschen

Diese Offenheit ergibt sich aus dem gemeinsamen „Arbeitsfeld“:

Vorgabe und Maßgabe jeder besonderen Tätigkeit an den Hoch-Zeiten des Lebens ist immer ein besonderes Erleben erwachsener Einzelner. Es ist für jede*n nah oder direkt Betroffene*n einzigartig. Zugleich ist die Besonderheit dieses Erlebens für alle Menschen gleich, unabhängig davon, ob sie einer Gemeinschaft mit bestehenden Zeremonien zu diesem Erleben angehören oder nicht. Auch allgemeine Veränderungen in diesem Erleben, wie sie seit geraumer Zeit beobachtbar sind, betreffen Menschen unabhängig von einzelnen Zugehörigkeiten.

Hauptaufgabe jeder Tätigkeit in diesen Situationen ist es, den Anliegen und Wünschen der Menschen, die sich aus diesem besonderen Erleben ergeben, möglichst weitgehend zu entsprechen und ihnen gerecht zu werden. Diese Aufgabe stellt sich jedem Verantwortlichen, unabhängig davon, ob er ihr freiberuflich oder angestellt nachkommt. Ausgehend davon, dass allen erwachsenen Menschen in diesen Situationen der Wunsch nach einer unterstützenden und erweiternden Verstärkung ihres Erlebens in Form einer Feier gemeinsam ist, gehört es zur allgemeinen Aufgabe aller Verantwortlichen, diesen Wunsch zu einem allgemeinen „Grundrecht“ bzw. einem allgemein anerkannten Wunsch werden zu lassen und selbst entsprechend tätig zu sein.

All dem soll mit der Offenheit in diesem Forum entsprochen werden.

Voraussetzung

Neben einer bereits länger währenden Verantwortlichkeit für Zeremonien in den Hoch-Zeiten des Lebens gibt es nur eine einzige Voraussetzung zur Teilnahme an diesem professionellen Forum:

die Bereitschaft zu offener, endlos erweiterbarer Reflexion und Weiterbildung der eigenen Tätigkeit. Sie ergibt sich aus einer Eigenart des vorgegebenen Tätigkeitsfeldes. Hier nur ein kurzer Blick dorthin:

in dem besonderen Erleben, das für die Entstehung der Hoch-Zeiten des Lebens ausschlaggebend ist, erkennen die nah oder direkt Betroffenen ihre lebensumfassende einzigartige Teilhabe an allen anderen, möglichen und unmöglichen menschlichen, planetarisch-natürlichen und universellen Selbstverwirklichungen sowie an einer ganz anderen, einzigen Großen Selbstverwirklichung, in der alle Selbstverwirklichungen dieser Welt und dieses Lebens zusammengehören, aufgehoben und getragen sind. Darin wird das eigene und jedes andere Leben als einzigartig, bedingungslos wohltuend und unerschöpflich reichhaltig und endlos erweiterbar erfahren und erlebt. Eine Feier dient wunschgemäß der Verstärkung und Erweiterung dieses Erlebens, die in ihrer Annäherung und Wertschätzung ebenfalls entsprechend erweiterbar ist. Somit ist auch eine unterstützende Tätigkeit in diesen Situationen, die immer an erster Stelle eine besondere Würdigung des ganzen Lebens der jeweiligen Hauptpersonen ist, endlos erweiterbar.

Bei Interesse nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

—————————–

 

Vorblick

Eine etwas ausführlichere Darstellung von Arbeitsfeld und Aufgabe von Zeremonienleiter*innen an den Hoch-Zeiten des Lebens wird demnächst auf diese Seite eingestellt. Weiter unten ist ein erster Auftakt dazu angefügt. Aber schon aus der obigen kurzen Andeutung von Arbeitsfeld und Aufgabe ergeben sich einige spezielle Aspekte und Eigenarten dieser Tätigkeit. Sie seien hier kurz vorgestellt.

 

Eine besondere Tätigkeit 

– „überflüssig“ und erwünscht – „leichter Job“ – „schwerer Job“ – “innere Sicherheit“ – Ausbildung? – „Berufung“ und „Leidenschaft“ – Qualitäten? Qualitätssicherung? –

„überflüssig“ und erwünscht

Eine Feier, eine Zeremonie – als eine besondere Feier innerhalb der jeweils weiteren Feierlichkeiten, in der Anlass der Feier in besonders konzentrierter und verdichteter Weise zum Ausdruck und zum Tragen kommt – sowie dazugehörige Professionen sind nicht notwendig. Das Entscheidende ist längst passiert und wirkt längst weiter: einzelne Menschen haben im nahen oder direkten Erleben von Anfang oder Ende eines anderen ganzen Lebens, im Erleben der Verschiedenheit und Verbundenheit ihres eigenen ganzen Lebens sich selbst und alle, alles andere als außergewöhnlich erkannt und erlebt. Und was sie da erlebt und erkannt haben, das wissen sie. Und dieses Wissen ist für sie höchst sicher und gewiss. Genauso sicher wissen, spüren und erleben sie längst, dass und wie sehr sie sich nach diesem Erleben in einer Situation besonderer Lebendigkeit befinden. In ihr spüren sie das Weiterwirken des Erlebten in ihrem Leben, nicht zuletzt daran, dass ihr Leben ganz anders geworden ist als vorher. Dieses Spüren und das Wissen um das Weiterwirken des Erlebten sind ebenso sicher und gewiss. Für ein Weiterwirken des Erlebten sind eine Feier – und eine professionelle Tätigkeit in ihnen – nicht „notwendig“. Sie sind eine „überflüssige“ – und zugleich einzeln und allgemein-menschlich zutiefst erwünschte Zugabe.

„leichter Job“

In länger bestehenden Gemeinschaften mit eigenen Zeremonien gibt es angestellte Verantwortliche für diese Zeremonien, denen von den Mitgliedern der Gemeinschaft von vornherein ein gewisses Vertrauen entgegen gebracht wird. Für sie ist/war es insofern ein „leichter Job“, weil die Zeremonien zumeist längst zu altbekannten, gleichen, „einfach nur“ zu wiederholenden „Ritualen“ geworden sind, deren Wirksamkeit „automatisch“ vorausgesetzt wird.

Bei einer „freien“ Auswahl von Verantwortlichen für eine Zeremonie an diesen Hoch-Zeiten des Lebens gibt es eine gewisse indirekte, „sachlich bedingte“ Vorauswahl. Weil es immer um eine nahe Verbindung zu Menschen in besonderen und in gewisser Weise höchst intimen Situationen ihres Lebens geht, ist bei denjenigen, die diese Tätigkeit ausüben, eigentlich durchgängig ein gewisses Maß an allgemein erkennbarer und anerkannter Vertrauenswürdigkeit gegeben. Ansonsten ist auch hier die Verantwortlichkeit für eine Zeremonie erst einmal eine sehr „leichte“ und „dankbare“ Aufgabe:

schon allein die Tatsache, dass überhaupt eine besondere Zusammenkunft zu dem vorgegebenen Anlass stattfindet, wird von den jeweiligen „Hauptpersonen“ dankbar als eine erste Erfüllung ihres Wunsches nach Verstärkung des Erlebten wahrgenommen;

und in der Zeremonie selber lässt sich kaum etwas „falsch“ machen: eine weitere Verstärkung in der Feier erfolgt nur, wenn in ihr das vorgängig Erlebte und seine bereits erfahrene Wirksamkeit von den Betroffenen wiedererkannt werden. Das, was dort aufgeführt und gesagt wird, wirkt nur, wenn es als zutreffend erfahren wird und entsprechend berührt. Wenn es nicht zutrifft, ist das in keiner Weise weiter „störend“ oder gar „schädlich“; denn das, was nicht trifft, berührt eben auch nicht – und dann geht es einfach, wie man z.B. so sagt, „zum einen Ohr rein und zum anderen gleich wieder raus“, so gut wie „jeder Zirkus“ wird da ohne weitere Rührung oder gar Aufregung mitgemacht bzw. rauscht einfach so vorbei… – und nachher war es immer „schön“; direkt nach den Zeremonien gibt es eigentlich nie irgendwelche „negativen“ Rückmeldungen.

Zu den allgemeinen, aber noch sehr wenig bedachten Veränderungen in diesen Situationen gehört seit Mitte/Ende der 1980er Jahre der sich weiter ausbreitende Wunsch nach mehr Persönlichem in den Feiern. In den lang gewohnten ritualisierten Feiern in schon länger bestehenden Gemeinschaften war/ist dieses Einzeln-Persönliche oft auf ein Minimum beschränkt. Der neue Wunsch bedeutet für die angestellten Zeremonienleiter*innen in diesen Gemeinschaften eine neue Herausforderung. Für die Freiberuflichen, die in den letzten 3, 4 Jahrzehnten zu dieser Tätigkeit gekommen sind, ist das Persönliche von vornherein eine selbstverständliche Grundlage. Für beide gilt wiederum, dass in heutigen Feiern auch nur ein kleines Maß an Persönlichem ausreicht, um eine positive Überraschung zu bewirken und für entsprechende Rückmeldungen zu sorgen. (Es gilt ebenso für beide, dass ein Eingehen auf Persönliches endlos erweiterbar ist.)

„schwerer Job“

Die Gründe dafür, dass es sich um eine „leichte“ Aufgabe handelt, sind zugleich Gründe dafür, dass es sich um eine „schwere“ Aufgabe handelt.

Positive Rückmeldungen, Beifallsbekundungen sind eben kein Beleg dafür, ob sich – über die Tatsache des Stattfindens einer Feier hinaus – ein „Erfolg“ auch wirklich eingestellt hat, ob das, was in der Feier aufgeführt und gesagt wurde, auch wirklich als eine weitere Verstärkung des vorangegangenen Erlebens und der eigenen Zustimmung wahrgenommen wurde und entsprechend weiterwirkt.

Umgekehrt ist das Ausbleiben weiterer Rückmeldungen nicht unbedingt ein Beleg für einen „Misserfolg“, – es kann sogar Zeichen eines besonderen „Erfolges“ sein, Zeichen dafür, dass etwas so ungewohnt zutreffend war, dass es den Teilnehmenden einfach „die Sprache verschlagen hat“, dass sie keine Worte für das Erlebte zur Verfügung haben und es z.B. kaum eine Rückmeldung gibt – außer von den nah oder direkt betroffenen Hauptpersonen, die sich immer freundlich bedanken.

Auch „sachgemäß“ ist es eher umgekehrt als in gewöhnlichen Tätigkeiten: weil es um das Berühren eines vorangegangenen fassungslosen, innersten Erlebens geht, ist ein „Erfolg“ weniger am Maß, an der Häufigkeit, der Dauer oder Lautstärke eines anschließenden Beifalls zu bemessen, sondern vielmehr am Maß der Stille, die in einer Zeremonie erreicht wird: je treffender, je deutlicher das innerste, intimste Erleben berührt und wiedererkannt wird, umso stiller wird es… – und auch das Maß dieser Stille ist unendlich erweiterbar. Dazu mag es vielleicht irgendwann sogar besondere Messgeräte geben, die aber nur Ergebnisse vergleichen könnten, – doch wie eine erhöhte Stille zustande kommt, das ist nicht durch gewöhnlich erlernbare, messbare Techniken und Methoden erreichbar, nicht planbar und herstellbar; – aber ein „Entgegengehen“, mit dem ein Eintreten größerer Stille wahrscheinlicher werden kann, das ist durchaus möglich – und dazu ließe sich einiges zusammentragen, wie ein solches Entgegengehen gefördert, erweitert, verstärkt werden kann… – so hängt z.B. eine breitere Wirkung auch immer von allen Teilnehmenden einer Feier ab…, und davon, wie sehr alle Teilnehmenden berührt werden , d.h. wie sehr von den Verantwortlichen auch etwas „Allgemeines“ getroffen wird (und auch das ist endlos erweiterbar).

Zu den Aspekten, die diese Tätigkeit zu einer schweren werden lassen, gehört auch die Tatsache, dass das vorgegebene Erleben der nah oder direkt Betroffenen die professionell Verantwortlichen für eine Feier selbst bei noch so großem „professionellen Abstand“ nie unberührt lassen, – und die Wirkungen dieser Berührungen reichen immer über die konkreteren „Arbeitszeiten“ hinaus, egal wie bewusst sie wahrgenommen werden.

„innere Sicherheit“

Die Tätigkeit ist also in mehrfacher Hinsicht eine „schwere“ Aufgabe: u.a. weil es eine zwar erwünschte, aber auch eine „überflüssige“, eine nicht notwendige Tätigkeit ist, – und weil es in ihr nicht in erster Linie um spezielle Fähigkeiten und Kenntnisse geht, die nur „richtig“ anzuwenden sind, um ein entsprechendes Ergebnis, einen Erfolg zu erzielen. Ebenso wenig geht es in der verantwortlichen Ausführung dieser Aufgabe um eine vordergründige „Kundengerechtigkeit“, sondern weitaus mehr um „Situationsgerechtigkeit“.

All das weist nur darauf hin, dass und wie sehr es in dieser Tätigkeit immer so ganz besonders um die eigene „innere Sicherheit“ geht, um den eigenen Halt, die innere Haltung, die eigene „Lebenssicherheit“, „Lebenshaltung“.

Wie so vieles in diesen Angelegenheiten ist auch diese Sicherheit, das Selbstvertrauen, das eigene Trauen und Vertrauen endlos erweiterbar, es gibt nie eine „größte“, sondern immer nur die gerade größtmögliche Sicherheit. Aber sie ist umso größer, je mehr „Lebensausbildung“ zum eigenen Leben dazugehört, je mehr die Verantwortlichen sich in ihrem eigenen Leben, mit sich selber auskennen, mit der eigenen Teilhabe an allen menschlichen, planetarisch-natürlichen und universellen Verhältnissen, von deren allgemeinen Eigenarten jeder einzelne Mensch eine einzigartige und fortwährend sich verändernde Mischung ist, – je mehr sie dem eigenen Wissen trauen, an das in den Hoch-Zeiten des Lebens immer wieder neu gerührt wird, an das Wissen um die eigene, einzelne und gemeinsame Teilhabe an einer einzigen, einzig haltlos überfließenden, bedingungslos wohltuenden Selbstverwirklichung, in der alle verhältnismäßig bedingten, wohl- und wehtuenden Selbstverwirklichungen zusammengehören, aufgehoben und getragen sind.

„Ausbildung“ ?

Daraus ist schon ersichtlich, dass es kein gewöhnlicher „Beruf“ ist und es auch nie sein wird. Genau so wenig wird es dafür eine gewöhnliche, nach irgendwelchen „Prüfungen“ abgeschlossene Berufsausbildung geben.

Allein schon wegen einer erforderlichen weitreichenden Unabhängigkeit von gewöhnlichen „Ergebnissen“, Erfolgsmeldungen und Beifallsbekundungen ergibt sich u.a. die Empfehlung, dass Verantwortliche für Feiern in diesen Situationen vorher schon einmal eine abgeschlossene Berufsausbildung kennengelernt haben sollten, mit dazugehörigen Techniken, Methoden, mit üblichen Ergebnissen und entsprechend „normalen“ Rückmeldungen zu Erfolg oder Misserfolg der eigenen Tätigkeit.

„Berufung“ und „Leidenschaft“

Voraussetzung für diese Profession ist im weitesten wohl eine „Leidenschaft“ für eine endlos erweiterbare „Lebensausbildung“, für die es keinen „Abschluss“ und keine „Abschlussprüfungen“ gibt und geben kann. Sie ist aber sehr wohl erkennbar, – und sie kann so anerkannt sein, dass nah- oder direkt Betroffene in den Hoch-Zeiten des Lebens anderen Menschen mit einer solchen „Lebenshaltung“ eine Verantwortlichkeit für eine Feier zutrauen und sie zu dieser Tätigkeit „berufen“. –

Zur Ausübung dieser Profession an den Hochzeiten des Lebens ist es eigentlich immer schon über irgendeine Art von „Berufung“ oder Bestätigung durch andere gekommen, – und auch die heutigen Freiberuflichen sind meistens dadurch dazu gekommen oder dabei geblieben, dass andere ihnen das zugetraut, sie gefragt oder es ihnen gesagt haben: kannst du das nicht machen…, das liegt dir… .

„Qualitäten“ ? Qualitätssicherung?

Die Qualität dieser Tätigkeit besteht in der nicht messbaren, aber erkennbaren Leidenschaft für ein endloses Erweiterungen erwünschter menschlicher Lebendigkeit, von eigenem Vertrauen, eigener Lebenskundigkeit, eigenem Wissen, Unterscheidungs- und Verbindungsvermögen, an einzelner und gemeinsamer Zustimmung zu einer „überflüssigen“, einzeln und allgemein zutiefst erwünschten menschlichen Lebendigkeit, wie sie u.a. an den Hoch-Zeiten des Lebens immer wieder neu erfahren und erlebt wird.

Eine „Qualitätssicherung“ liegt in der bleibenden Offenheit für mehr…, und die kann u.a. dadurch gefördert werden, dass die Verantwortlichen sich über ihre Tätigkeit und über sich selbst miteinander austauschen und sich gegenseitig weiter „ausbilden“. Und dieser Austausch und diese Ausbildung sind ebenso endlos erweiterbar.

 


 

Als möglicher Gesprächsbeitrag zu diesem Forum wird demnächst eine etwas ausführlichere Beschreibung des Arbeitsfeldes und der Aufgabe von Zeremonienleiter*innen an den Hoch-Zeiten des auf dieser Seite eingestellt.  

Hier ein erster Auftakt dazu, Fortsetzung folgt.

 

Arbeitsfeld und Aufgabe 

Eine „älteste Profession der Welt“

Die Hoch-Zeiten im menschlich erwachsenen Leben gibt es seit Menschengedenken.

Das ihnen zugrundeliegende, natürlich außergewöhnliche, menschlich besondere Erleben ist für jeden Einzelnen Beginn und Grundlage des einzigartig eigenen Erwachsenseins. Zugleich kann dieses Erleben als allgemeiner Beginn menschlicher Lebendigkeit angesehen werden.

Mit diesem besonderen Erleben ist von Beginn an das Entstehen besonderer Zusammenkünfte verbunden. Sie sind besondere Höhepunkte in den Hoch-Zeiten nach diesem Erleben. Besondere Verantwortlichkeiten für Entwicklung, Vorbereitung und Durchführung dieser Zusammenkünfte dürften zu den ältesten „Professionen“ und „Gewerben“ der Menschheitsgeschichte gehören. Alle verdanken sie jedenfalls ihr Entstehen diesem menschlich besonderen, immer einzeln einzigartigen, intimsten Erleben, in dessen Folge dann auch diese Hoch-Zeiten des Lebens im einzelnen und gemeinschaftlichen Leben in immer neuen, endlosen Erweiterungen wahrgenommen und ausgestaltet werden.

Etwas verkürzt und „flapsig“ gesagt verdankt sich das Entstehen von Zeremonien und einer entsprechenden professionellen Verantwortlichkeit in diesen Situationen der Tatsache, dass jede Feier ein Ende hat – und dass ein „Rausch“ stets unauflöslich mit irgendeinem „Kater“ verbunden ist und bleibt.

 

(1) Arbeitsfeld

außergewöhnliche Situationen – Momente – Wirkungen – Mitteilungen – Zusammenkünfte

außergewöhnliche Situationen

„Arbeitsfeld“ sind die Hoch-Zeiten des Lebens: einzeln verschiedene und unauflöslich zusammengehörige Situationen nach einem natürlich ungewöhnlichen, menschlich besonderen, persönlich einzigartigen Erleben von Anfang und Ende eines anderen ganzen Lebens („Geburt“ und „Tod“) sowie der Verschiedenheit und Verbundenheit des eigenen ganzen Leben („Große Freiheit“ und „Große Liebe“). Für die jeweils nah oder direkt betroffenen Hauptpersonen ist mit diesem Erleben ihr ganzes Leben ganz anders geworden als vorher.

In einzeln verschiedenen und zugleich unauflöslich zusammengehörigen Weisen geht es in diesem Erleben und den Situationen danach immer um die lebensumfassende einzigartige Teilhabe einer einzelnen menschlichen Selbstverwirklichung an allen möglichen und unmöglichen Selbstverwirklichungen dieser Welt und dieses Lebens sowie an einer „ganz unmöglichen“, einzigen, Großen Selbstverwirklichung, in der alle einzelnen und gemeinsamen Selbstverwirklichungen zusammengehören, aufgehoben und getragen sind.

außergewöhnliche Momente

Das besondere Erleben als Auslöser für diese besonderen Situationen und Zeiten nach ihnen ist einzigartigen, allerkürzesten Momenten, Augenblicken vorbehalten. Sie haben sich unverhofft, bedingungslos ergeben, sind und bleiben fassungslos. Zugleich ist das in ihnen Erlebte höchst sicher und gewiss – und höchst wirksam. Eine Wirkung in den ersten Zeiten nach ihnen ist eine außergewöhnliche Lebendigkeit, die nicht nur auf die jeweils nah oder direkt betroffenen Hauptpersonen beschränkt bleibt. Mit dieser erhöhten Lebendigkeit werden die Zeiten nach diesen besonderen Augenblicken zu einzigartig einzelnen und gemeinsamen, freudigen oder traurigen Hoch-Zeiten des Lebens.

außergewöhnliche Wirkungen

Eine unmittelbar erfolgende Wirkung dieser Augenblicke und Momente sind außergewöhnliche körperliche, innerlich und äußerlich „überschüssige“, haltlos überfließende, überflüssige, fürs gewöhnlich natürliche Geschehen in keiner Weise notwendige Regungen und Bewegungen. Sie sind zugleich ein körperliches Zeigen des Erlebten, verbunden mit dem Impuls, sich unmittelbar zu – allen und allem – anderen hingezogen zu fühlen, die eigene innere „Rührung“ mit anderen durch eine direkte körperliche Berührung zu teilen – bedingungslos, wunschlos, unabhängig von irgendwelchen Eigenarten, Zugehörigkeiten oder weiterreichenden Wünschen. Andere erwachsene Menschen erkennen dann in diesen körperlichen Regungen und Impulsen ebenso unmittelbar ein eigenes gleiches Erleben wieder, spüren gleiche, ähnliche Regungen, sind zutiefst „berührt“ – und fühlen sich nun ihrerseits bedingungslos zum anderen hingezogen, möchten ihrerseits ihre „innere“ Berührung möglichst gleich durch eine „äußere“, direkt und nah umfassende Berührung, mit einer Umarmung o.ä. mitteilen, miteinander teilen.

Das Erleben bewirkt eine besondere Attraktion, eine wechselseitige direkt persönliche und allgemeine, bedingungslose, wohltuend anregende oder beruhigende Anziehung. In dieser Attraktivität ist sie unmittelbar verbunden mit einer bedingungslos wohltuenden Zustimmung zu diesem eigenen und gemeinsamen Erleben, mit einer bedingungslosen Zustimmung der Einzelnen zu „sich selbst“ und zu – allen und allem – „anderen“. Damit ist eine erste Wirkung des Erlebten eine körperlich zutiefst verankerte Erfahrung bedingungslos wohltuender Verschiedenheit von (allen und allem) anderen wie zugleich bedingungslos wohltuender Verbundenheit mit (allen und allem) anderen.

Mit diesem besonderen Erleben in einzeln verschiedenen und zugleich zusammengehörigen Situationen kommt zum einen das eigene und jedes andere Leben – und alles andere Gegebene – neu als „ganzes“ in den Blick, mit Anfang und Ende, in seiner Verschiedenheit und Verbundenheit. Zugleich spüren die nah oder direkt betroffenen Hauptpersonen die „mächtige“ Wirksamkeit des Erlebten darin, dass mit ihm das eigene, einzelne und gemeinsame Leben ganz anders geworden ist als vorher.

Jeder erwachsene Mensch kennt sie, diese wenn auch seltenen, unplanbaren und fassungslosen Augenblicke bedingungslos wohltuender Attraktion von allem Gegebenen und einer unmittelbar dazugehörigen bedingungslos wohltuenden Zustimmung zum ganzen eigenen Leben, zu bedingungslos wohltuender Unterscheidung und Verbindung von und mit allen und allem anderen, was gegeben ist. Dass und wie diese fassungslosen Augenblicke und die darin erfolgte eigene Zustimmung weiterwirken, das hängt davon ab, wie in den jeweiligen Gemeinschaften das Erkennen und das Wissen dieser Augenblicke beachtet, geachtet und in gemeinsamen Verständigungen darüber verständlich, bewusst, fassbar und gestaltbar, selbst verwirklichbar werden.

Mit dem Erleben dieser Augenblicke beginnt jedes einzelne menschlich erwachsene Leben; mit ihrem Erleben hat irgendwann ein allgemeines, natürlich „überflüssiges“, „menschliches“ Herauswachsen aus den übrigen natürlichen Verhältnissen begonnen – und ist noch längst nicht bei einem allgemein erwünschten menschlichen „Erwachsensein“ angekommen.

außergewöhnliche Mitteilungen

Zur Wirksamkeit der Wünsche gehört es, dass das Mitteilen und Miteinanderteilen des Erlebens dieser außergewöhnlichen Augenblicke und ihrer attraktiven Wirkungen gar nicht aufhören möchte. Darin ergeben sich immer wieder neue, entsprechend außergewöhnliche Mitteilungsweisen. Anknüpfend an natürlich gewöhnliche Vorgaben wird alles Mögliche neu „erfunden“, werden immer wieder neue Weisen des Erlebten gefunden, – besondere Laute, „Wörter“, Töne, Bewegungen, alles endlos erweiterbar. Als „Bilder“ von einem fassungslos bleibenden Erleben werden sie so zu menschlich besonderen Mitteilungen, zu (Selbst-)Verständigungen über das Erleben. Mit ihnen wird das fassungslos bleibende, aber höchst wirksame, sichere und gewisse Erleben mit den vorhandenen und gegebenen Möglichkeiten und Fähigkeiten fassbar, greifbar, begreifbar, verständlich und kann so, wie es gerade möglich ist, mehr oder weniger zutreffend und stimmig vorgestellt, zum Ausdruck gebracht, dargestellt, abgebildet, aufgeführt werden.

Die entstehenden Vorstellungen, Bilder, Abbildungen, Einbildungen, Nachbildungen und Aufführungen des fassungslos bleibenden Erlebens sind nie ganz deckungsgleich mit dem Erleben selber, können sich ihm nur – ohne Ende – mal mehr oder mal weniger annähern.

Eine einzelne und gemeinsame (Selbst-)Verständigung über dieses Erleben kann es aber immer nur als eine Verständigung über Bilder von diesem Erleben geben. Es sind Bilder, die immer an natürlich-menschliche Vorgaben anknüpfen, um verständlich zu sein; durch die Verwendung der Bilder verändern sich nach und nach die Vorgaben, – woraufhin sich nach und nach auch wieder die Bilder ändern müssen, um verständlich zu sein.

Das von mir gewählte Bild für das besondere Erleben dieser Augenblicke, mit dem sich die Hoch-Zeiten des Lebens ergeben, ist schon einige Male in diesen Text eingeflossen. Es geht aus von menschlichen, planetarisch-natürlichen und universellen Selbstverwirklichungen in verhältnismäßigen Bedingungen, mit Anfang und Ende, Unterscheidung und Verbindung. Auf diesem Hintergrund wird das besondere Erleben beschrieben als menschlich erwachsenes Erkennen einer einzigartig eigenen, einzelnen und gemeinsamen Teilhabe an einer einzigen, höchst attraktiven, einzig unverhältnismäßig überflüssigen, bedingungslos wohltuenden Großen Selbstverwirklichung, in der alle Verhältnisse, alle verhältnismäßig bedingten Selbstverwirklichungen zusammengehören, aufgehoben und getragen sind.

außergewöhnliche Zusammenkünfte

Als weitere Wirkung dieser besonderen Augenblicke und des mit ihm verbundenen Impulses haben sich nach diesem außergewöhnlichen Erleben entsprechende außergewöhnliche, nicht „alltägliche“, sondern „feiertägliche“, „feierliche“ Zusammenkünfte ergeben. In ihnen soll – wunschgemäß – das vorangegangene, fassungslos bleibende Erleben einzeln und gemeinsam „fassbar“, nachgebildet, vorgeführt, aufgeführt, einzeln und gemeinsam verstärkt und selbst verwirklicht werden.

Durch das vorgängige Erleben kann nach und nach in allen natürlich- gewöhnlichen Gegebenheiten „mehr“ als das Vorgegebene und Vorgefundene in den Blick kommen, kann alles natürlich Gewöhnliche zugleich als außergewöhnlich, überflüssig, haltlos, grenzenlos erweiterbar wahrgenommen, vorgestellt und in den besonderen Zusammenkünften nach aktuell bestem Können und Vermögen verwirklicht werden. Über den gewöhnlichen, natürlich gegebenen Rahmen und Bedarf hinaus wird alles entsprechend außergewöhnlich selbst verwirklicht, ausgestaltet, ausgestattet, ausgerichtet; gewöhnliche Orte, Räume, Zeiten werden außergewöhnlich ausgewählt, Körper, Bewegungen, Laute „ausgeschmückt“, ausgemalt, ausgebildet, alle gewöhnlichen „Sinne“, Sinneswahrnehmungen – Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen, außergewöhnlich, überflüssig wohltuend erweitert – wohlschmeckend, wohlriechend, wohlklingend, wohlgeformt, wohlgefällig, wohlfühlend, – Essen, Trinken, – alles nur vom aktuell Besten, Schönsten, Größten, Höchsten – und noch darüber hinaus und mehr – ohne vorgegebenes und abschließbares Maß, – im Überfluss, – alles ein einzig überflüssiges, außergewöhnlich erweitertes „Rauschen der Sinne“…, – außergewöhnliche Wirkungen, Verwirklichungen, Selbstverwirklichungen…, –

und alles erst einmal einzig dazu da, um ein vorausgegangenes, einzeln einzigartiges, allerkürzestes, fassungslos bleibendes und zugleich höchst attraktives, unverhältnismäßig überflüssiges, bedingungslos wohltuendes Erleben in einer besonderen Zusammenkunft zu bebildern, es mit Bildern auszuschmücken, abzubilden, nachzubilden, vorzuführen und es darin – wunschgemäß – weiterwirken zu lassen, es einzeln und gemeinsam weiter selbst zu verwirklichen.

 

(Fortsetzung folgt)